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Martha Wainwright: Goodnight City (Albumkritik)

 

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Martha Wainwright: Goodnight City (PIAS)

 

 

Die ersten drei Alben von Martha Wainwright durchlaufen das gesamte Spektrum von intensiven Beichten und geschmackvollen Liebeskummerschnulzen bis hin zu Electropop. Hier malt sie mit einer noch breiteren musikalischen Palette auf einem einzigen Album: sie experimentiert mit allem von sattem Synthesizer-und-Saxophon-Pop bis hin zu Patti Smith-artigem Punk. Ungewöhnlich ist, dass die Hälfte der Songs von Freunden und Verwandten (oder in Zusammenarbeit mit diesen) geschrieben wurden, doch Wainwright interpretiert alle, als wären sie ihre eigenen. Stimmgymnastik wird eingesetzt, um Emotion zu vermitteln, nicht bloß aus Effekthascherei, und das hat zur Folge, dass stilistisch sehr unterschiedliche Songs von Künstlern wie Beth Orton und Tune-Yards perfekt zusammenpassen. „Look Into My Eyes“ (gemeinsam mit ihrer Tante Anna McGarrigle geschrieben) und „Francis“ (von Bruder Rufus) sind grandios, doch jede Sorge, dass die Zahl der Komponisten und Texter ein Anzeichen für eine kreative Blockade sein könnte, wird durch die Stärke von Wainwrights eigenen Kompositionen zerstreut. „Window“ und „Traveller“ sind erhebend kraftvoll. Für den exzellenten Countrysong „Around the Bend“, der das Album eröffnet, schlüpft sie überzeugend in die Rolle einer von Drogen benebelten Geliebten, während „Franci“ auf wunderbare Weise grenzenlose Liebe in anschwellenden, epischen Pop verwandelt.

 

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